Mittwoch, 22. Februar 2012

In die Ferne – und zurück

Reisen ist ja immer so eine Sache. Als poetische und philosophische Klammer zur Beschreibung all dessen, was man in fremden Ländern erlebt, wie man sich selbst ein Stück näher kommen kann und wie wunderbar es ist, Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen, liebe ich das Reisen. In Form von zwei mit Warten, Fliegen, Warten, Busfahren, Warten, Fliegen, Zugfahren verbrachten Tagen finde ich es pretty much zum Kotzen. 
In diesem Moment sitze ich in einem Hotelzimmer in Seoul und spiele das Warten-Spiel, bis mich der zweite Flug der Rückreise nach Frankfurt bringt – falls da nicht inzwischen auch Langstreckenflüge von Streiks betroffen sind ... 
Das Gute an der Geschichte mit dem Warten im Hotel: Zwischen zwei eher unbequemen 12-Stunden-Flügen kann man dank so einer im Preis inbegriffenen Übernachtung einfach mal schlafen. Und das in Hotels, die man sich üblicherweise niemals hätte leisten können oder wollen. Ich bin dieses Mal im Hyatt Regency gelandet – und damit das erste Mal in meinem Leben in einem Hotel mit Gästebademänteln. Dafür nehme ich auch gerne in Kauf, dass Korean Air es sich nicht nehmen lässt, im Transfer-Bus zum und vom Hotel die dem unerträglichen Klang nach "Besten Koreanischen Dudel-Hits der 80er, 90er und von heute" in voller Lautstärke zu spielen. Immerhin ist das ja auch das Einzige, was man während der etwa 15 Stunden Aufenthalt von Korea zu sehen bzw. zu hören bekommt. Bis auf die extrem nervige, übertriebene Hilfsbereitschaft der koreanischen Hotelangestellten, die ich fast als Dummheitsunterstellung deuten möchte. Ich weiß, dass man einen Stift braucht, um zu schreiben. Und ich habe sogar schon mal gehört, dass man dafür mindestens eine freie Hand braucht, sein Gepäck also am besten eben abstellt. Was ich allerdings noch nicht wusste ist, dass es Toiletten gibt, die man beim Spülen nicht hört. Null. Genial! Ganz anders als die ungefähr tausend Kleinkinder, die gestern mit mir im Flugzeug saßen. Auf die freue ich mich jetzt auch schon ganz besonders – fast so sehr wie auf die Deutsche Bahn am Ende der Reise ... 

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