Fuhr prima bergab, brauchte erst nach 250 Kilometern eine
neue Tankfüllung und bot fast ausreichend Sitz- und Schlafplatz für drei
Personen. Immerhin stand aber auf der Heckklappe, dass Männer sind wie Mascara, weil beide beim kleinsten Zeichen von Emotion weglaufen. Wicked. Was
im Gegensatz zu sehr viel Coolness leider nicht im Mietpreis inbegriffen war:
Bettwäsche. Einen guten Teil unseres ersten Urlaubstages haben wir also damit
verbracht, uns billige Schlafsäcke zu kaufen. Wobei das so nicht ganz stimmt.
Die meiste Zeit ging für die Parkplatzsuche vor dem Kaufhaus ins Land. Wer hat eigentlich
behauptet, die Südinsel sei menschenleer und völlig verlassen? In Christchurch
(das übrigens wirklich an einigen Stellen noch deutlich erdbebengebeutelt ist)
haben wir vor lauter Leuten kaum einen Fuß vor den anderen bekommen und auf den ach so einsamen
Straßen waren mehr Camper unterwegs, als Schafe auf den Wiesen standen. Na gut; war
halt auch gerade Hauptreisezeit, wie ich kleinlaut zugeben muss. Was übrigens
offenbar in erster Linie bedeutete, dass nicht Neuseeland leer war, sondern
Deutschland. Gefühlt jeder zweite Tourist, den wir auf Campingplätzen und Co. getroffen
haben, war Deutscher. Und halbwegs vertrauenswürdige Quellen haben behauptet, dass
sich im Dezember und Januar 70.000 von uns in Kiwi-Land aufhalten. Eine ganze
Kleinstadt. Wer also nach Neuseeland kommen will, um hier Englisch zu lernen
und/oder Neuseeländer zu treffen, sollte dies im hiesigen Winter tun.
Wettertechnisch macht das eh kaum einen Unterschied. Jedenfalls dann nicht,
wenn man so viel Glück hat wie wir und mitten im Südhalbkugel-Sommer im
sonnigsten Teil Neuseelands in einen Jahrhundertregen gerät. Fast vier Tage lang
haben wir ungelogen keine einzige Regenpause gehabt. Dank Karen, unserer
Outdoor-Adventure-Beauftragten, hat uns das aber natürlich nicht davon
abgehalten, am dritten Tag drei Stunden mit einem eher offen konstruierten Delivery-Schiff
durch die Malborough-Sounds zu fahren und diese anschließend auch noch von oben
zu bewundern. „Von oben“ bedeutet übrigens, dass man sich seine Wanderschuhe
(habe ich jetzt!) anzieht und einen matschigen Walkway entlang klettert, bis
man hoch genug auf einem Berg ist, um ein Foto zu machen. Danach rutscht man
wieder runter und fühlt sich sehr, sehr nass, aber gut.
Ein ähnliches Gefühl hatte ich nach unserer
Wander-und-Kanufahr-Tour durch den Abel(!)-Tasman-Nationalpark. Diese fand am
Morgen des 1. Januars statt – wer mich kennt weiß, dass Wandern und
Kanufahren üblicherweise nicht exakt meine Pläne für diesen Tag sind. Dank
extremer Zurückhaltung am Vorabend war ich aber in der Lage, den Tag wie
folgt zu genießen: Raus aus den Federn um sechs. Vom Campingplatz losfahren um
halb acht. Drei Stunden bergauf wandern um neun. Drei Stunden Kanufahren um
eins. Tot. Richtig tot. Und das ohne Hangover. Anders als unser allen Klischees
entsprechenden Kanu-Guide. Der nämlich war nicht nur blond gelockt und braun
gebrannt, sondern hat sich auch beim silversterlichen Nacktbaden im Meer mit
einer Qualle angelegt. Die Qualle hat gewonnen, der Kanu-Guide hatte einen
roten Bauch. Natürlich war der Bauch des neuseeländischen Traumjobinhabers aber
nicht alles, was wir im Nationalpark gesehen und bewundert haben. Denn da ist
es mal wirklich schön:
Kleine Baby-Seals sieht (und riecht) man da übrigens auch, aber zu dem Zeitpunkt saß ich noch nicht sicher genug im Kanu, um Fotos zu machen.
Apropos Baby-Seals ... In Sachen Wildlife gab es ein weiteres Highlight: Wale. Und damit meine ich nicht mich am Strand. Sondern riesige Spermwhales, die man zum Spottpreis von 150 Dollar von einem eigens dafür gebauten Boot fast sehen konnte. Wenn man nicht gerade in die Kotztüte geguckt hat. Das Boot war nämlich nicht nur voller (natürlich in erster Linie deutscher) Touristen, sondern auch ziemlich schaukelig. Aber sowohl die finanzielle Investition als auch das Magengegrummeln haben sich gelohnt. Seit ich denken kann, will ich Wale sehen. Als es dann soweit war, habe ich geheult – und darum keine besseren Fotos als diese hinbekommen:
Apropos Baby-Seals ... In Sachen Wildlife gab es ein weiteres Highlight: Wale. Und damit meine ich nicht mich am Strand. Sondern riesige Spermwhales, die man zum Spottpreis von 150 Dollar von einem eigens dafür gebauten Boot fast sehen konnte. Wenn man nicht gerade in die Kotztüte geguckt hat. Das Boot war nämlich nicht nur voller (natürlich in erster Linie deutscher) Touristen, sondern auch ziemlich schaukelig. Aber sowohl die finanzielle Investition als auch das Magengegrummeln haben sich gelohnt. Seit ich denken kann, will ich Wale sehen. Als es dann soweit war, habe ich geheult – und darum keine besseren Fotos als diese hinbekommen:
Wer aufgepasst hat, sieht übrigens, dass auf dem letzten Bild kein Wal, sondern Delphine zu sehen sind. Die gab's gratis dazu.
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