Sonntag, 10. April 2011

Hunger

Großes Thema für mich: das Essen am anderen Ende der Welt. 
Dass ich vergeblich nach etwas suchen würde, was in der Heimat auch nur gerade eben so und mit allen Augen zugedrückt als Brot durchginge, war mir von Anfang an bewusst, ich konnte mich also wochenlang physisch wie psychisch darauf vorbereiten. Außerdem sollten wir Deutschen nicht immer so ... "brotish" sein. Das nervt bestimmt die ganze Welt.
Guter Dinge und vermeintlich bestens gewappnet erkundete ich daher bei meinem ersten Supermarktbesuch die Regale, musste allerdings schnell feststellen: Es ist längst nicht nur das Brot. Eigentlich alles, was ich gerne esse (und das ist, wie die meisten von euch wissen, nicht wenig) gibt es hier entweder gar nicht oder zum Preis eines Mittelklassewagens: Käse, Schokolade, Lakritz. 
Wer in Neuseeland Käse kauft, entscheidet sich in der Regel eher für eine Verpackungsgröße (Block, großer Block, riesiger Block) denn für eine Sorte. Davon gibt es nämlich nicht so viele und die, die es gibt, schmecken eigentlich alle gleich. Mit Ausnahme von "Tasty", was bezeichnenderweise der Name des einzigen Käses MIT Geschmack ist. Wem das nicht reicht, findet in der Spezialitätenabteilung so ausgefallene Dinge wie Ziegenkäse – für schlappe 15 Dollar, was übrigens über dem gesetzlichen Mindeststundenlohn liegt. 
Nun gut, dann eben Schokolade als Rotwein-Leckerei. Denkste. Cadbury (uuuuaaaa!) oder Lindt (konnte ich mir ja schon zu Hause kaum leisten). Allerdings gibt es hier als Ausweichmöglichkeit noch die gute neuseeländische Whittaker's, die irgendwo zwischen den beiden erstgenannten liegt. 
Ganz anders verhält es sich leider mit Lakritz. Das ist nämlich einfach mal richtig scheiße. Und mehr gibt es zu diesem Thema nicht zu sagen.
Aber: Ich bin ja nicht zum Essen hier ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen