Montag, 3. Oktober 2011

Ungesundes Halbwissen beim GP

Heute war ich – mal wieder – beim Arzt. Bei dem Arzt, der mir zunächst als Diabetes-Experte innerhalb des Medical Centres bei uns um die Ecke empfohlen worden ist, von dem ich dann aber ein paar Wochen später auch problemlos die Pille verschrieben bekommen habe. Das nennt man dann General Practicioner. Soweit so gut und unkompliziert: Man hat also einen Hausarzt, der sich im Grunde um jedes Wehwehchen kümmert. Oder lieber nicht ... Meinen heutigen Termin hatte ich schlechten Blut(zucker)werten zu verdanken, die Dr. I. so sehr bekümmert haben, dass er mich gebeten hat, noch einmal vorbeizuschauen. Womit er ja Recht hat. Da muss man was dran machen. 
Nun schlage ich mich seit mehr als 16 Jahren, also über die Hälfte meines Lebens, als Diabetikerin durch eben dieses und habe wohl ganz grundsätzlich verstanden, wie diese Sache mit dem Insulin funktioniert. Tja, ganz grundsätzlich scheint auch Dr. I. das nicht fremd zu sein. Ich will nicht weiter ins Detail gehen, aber dafür, dass er mir einfach mal eben so eine völlig neue Therapieform verpassen wollte, zeigte er erstaunlich wenig Interesse an meiner wiederholten Argumentation, dass die Insulindosis nicht nur durch den aktuellen Blutzuckerwert bestimmt wird, sondern auch dadurch, was ich in Begriff bin, zu essen – von den so genannten Brot- oder Kohlenhydrateinheiten, die so ungefähr das ABC eines jeden Diabetikers sind, hatte er scheinbar noch nie gehört. Ebenso wenig schien im klar zu sein, dass die Idee hinter einer Insulinpumpe die kontinuierliche Versorgung mit dem Stoffwechselhormon ist und bestand daher darauf, dass ich lieber einmal am Tag ein Insulin mit 24 Stunden Wirksamkeit und zum Frühstück, Mittag- und Abendessen ein kurzwirkendes Präparat dazu verwenden sollte. Was der Therapie entspricht, die schon als ich 1995 die Krankheit bekam, im Grunde genommen überholt war. Na ja. Zumindest hat er, wie es sich für einen guten Hausarzt gehört, am Ende noch mal meinen Blutdruck gemessen. Und mir einen dicken Rabatt auf sein Beratungshonorar gegeben. Ist doch auch was wert. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen