Mittwoch, 28. September 2011

Safety

Sicherheit wird groß geschrieben im kleinen Neuseeland. So groß, dass die bedrohlichste Gefahr oft darin besteht, sich über bestimmte Safety-Maßnahmen totzulachen. Wenn nämlich zum Beispiel eine Straße auf 100 Metern Länge mit orangen Pömpeln versehen und zu einer 30er-Strecke gemacht wird, weil sich in der Nebenstraße eine Baustelle befindet. Ohne Witz. (Macht man in Kiwiland schließlich nicht so oft, siehe hier.) Wirklich gar nichts zu lachen haben dabei die armen warnbewesteten Kerlchen, die sich an der tatsächlichen Baustelle den ganzen Tag die Beine in den Bauch stehen, um aufzupassen, dass niemand in das ohnehin fünffach abgesperrte Loch fällt, das man dort gegraben hat. Oder sich – wie ich heute – um auf den Bus zu warten, dessen Halte- aber leider mitten in der Baustelle liegt, einfach an eine Ecke, auf der sich zwei Straßen kreuzen, stellt. "You can stand over here to wait for the bus. The corner is too dangerous." Tja, ich bin wohl doch nur ein dummer Tourist und habe das schöne Leaflet "Keeping Safe as a visitor in New Zealand" nicht hinreichend gründlich studiert. Das haben wir gefunden, als wir auf der Coromandel-Halbinsel unterwegs waren und aus lauter Regenverzweiflung in jedes noch so kleine Touristeninformationshäuschen gelaufen sind, das wir finden konnten. Dort nämlich lag dieses kleine Meisterwerk der Sicherheit aus, das jede, aber auch wirklich jede potentielle Gefahrensituation bedenkt; inklusive natürlich mal wieder meiner Lieblingsgefahr, dem bösen Alkohol. Was in diesem Zusammenhang übrigens sehr lustig ist: Ein Bekannter erzählte mir neulich, dass man lieber mit Gras dealen sollte, als sich in einer Liquor Ban Area mit einem Bier erwischen zu lassen, wenn man keine Lust auf große Unannehmlichkeiten hat. In noch erheblichere Schwierigkeiten kommt man wohl nur, wenn man das Sicherheitsvideo verpasst hat. Welches Sicherheitsvideo? Na DAS Sicherheitsvideo. Es ist nicht immer ein Video, sondern manchmal auch eine Live-Erklärung oder -Vorführung, aber es wird immer gezeigt, bevor irgendetwas losgeht: Wo sind die Notausgänge, wo ist der assembly point und wie war noch mal die Nummer der Feuerwehr? Hm ... ja, wie war die denn noch mal ...? 


2 Kommentare:

  1. Und? Wie ist die Nummer?

    Und wie erklärt man einem Neuseeländer Feuerwehrmann wo man sich befindet, wenn man sich Null auskennt?

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  2. Ich glaube, man muss nur behaupten, ein Kiwi(-Vogel) sei in allergrößter nur anzunehmender Gefahr und man versuche, ihn zu retten … dann spürt der neuseeländische Feuerwehrmann, wo man ist.

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