Montag, 4. Juli 2011

Wohnung suchen

Als wir das erste Mal eine Bleibe in Auckland gesucht haben, war ich sehr, sehr glücklich über das hübsche Häuschen, in dem wir schließlich gelandet sind: eine Art Riesen-WG mit insgesamt zehn Zimmern, jedes mit eigenem Bad. Geteilt werden die große Küche und das gemütliche Wohnzimmer. Total super sind weiterhin die große Küche und das gemütliche Wohnzimmer. Total doof finde ich aber inzwischen das Teilen. Ich gehöre ja durchaus eher zu den kommunikativeren als zu den ordentlicheren Menschen, aber das langweilige Geschnacke in der permanent versifften Küche geht mir langsam auf den Keks. Das ist einer der Gründe, warum ich immer mal wieder nach anderen Unterkünften gucke. Ein anderer Grund ist der Rugby World Cup, der im September losgeht. Wer kann, will aus diesem Event Profit schlagen. So wird demnächst also nicht nur das Bier in Kneipen (noch!) teurer, sondern auch Wohnungen und Zimmer. Noch haben wir diesbezüglich von unserem Landlord zwar nichts gehört; angesichts der zehn Gehminuten, die dieses Haus vom Finalstadion Eden Park entfernt ist, kann man aber wohl davon ausgehen, dass es nicht mehr lange bei der Miete bleiben wird, die wir im Moment zahlen. 
Nun ist Wohnungssuche in Auckland zum Glück nichts im Vergleich zu Aufknienumeinewohnungbetteln in Hamburg – dennoch graut mir ein bisschen vor dem, was uns erwartet. In Runde 1 haben wir ja festgestellt, dass der gemeine Neuseeländer total gerne Teppich in der Wohnung hat – und zwar unabhängig davon, in welchem Zustand dieser sich befindet. Ebenso unabhängig vom Verwesungsgrad des Teppichs ist auch, dass man grundsätzlich die Schuhe auszuziehen hat, wenn man ihn betritt. Dieses Mal ist immerhin nicht mehr Sommer und man trägt schützende Socken ... Ein weiteres Phänomen: Wer sagt, dass man nur in Häusern bzw. Wohnungen wohnen kann? Von der "umgebauten" Garage bis zum Kellerloch mit 1,40 m Deckenhöhe haben wir schon viel gesehen. Auf der sicheren Seite wären wir vermutlich mit einem der geschätzten acht Millionen möblierten Appartements in einem der geschätzten tausend Appartement-Hochhäusern in der Innenstadt. Die sind günstig genug, um ohne Mitbewohner dort wohnen zu können und einmal in der Woche kommt jemand zum Saubermachen. Aber: In der Innenstadt einen Parkplatz zu finden ist leider auf der ganzen Welt gleich unmöglich. Immerhin: Wenn man in Neuseeland einen Makler bezahlen muss, dann bekommt der nicht zwei Monats-, sondern eine Wochenmiete. Finde ich irgendwie auch angemessener für einmal Türaufschließen ...

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